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SIMCharacters In-Situ-Simulationen

Dr. Jens Schwindt ist nicht nur eine der renommiertesten internationalen Autoritäten der Pädiatrie und Neonatologie sowie CEO des Unternehmens SIMCharacters, sondern auch ein gefragter Referent im Bereich medizinischer Simulation. Mit all seiner Expertise engagiert er sich seit Jahren für die Implementierung von Simulationstrainings zur Qualitätssicherung in der Medizin und widmet sich zudem konsequent der Ausweitung und Verbesserung bestehender Simulationsstandards und Simulationsmöglichkeiten. Bezüglich letzterem war Dr. Schwindt auch maßgeblich an der Gründung von SIMStation und der Konzeption und Ausrichtung der SIMStation Produktlinien beteiligt. Wie es dazu kam und was das alles mit der allerersten SIMStation Pro zu tun hat, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Unternehmen SIMCharacters

Es gibt Menschen, die sich voll und ganz einer Sache verschreiben. Dr. Jens Schwindt – u.a. CEO von SIMCharacters GmbH – kann eindeutig zu diesen Menschen gezählt werden. Der renommierte Mediziner, internationale Experte und gefragte Referent für die Bereiche Pädiatrie und Neonatologie hat sein gesamtes Wirken der Gesundheit früh- und neugeborener Kinder gewidmet. Sein Tätigkeitsbereich umfasst von Beratung und Ausbildung bis zu Training und Evaluation mittlerweile nahezu sämtliche Systembereiche und Standards seines Fachgebiets.

Neben der praktischen Berufsausübung haben sich die professionellen Aktivitäten von Dr. Schwindt schon sehr früh auf den medizin-pädagogischen Bereich ausgeweitet. Dabei zielten seine Bestrebungen nicht nur darauf ab, praxisorientierte Simulationstrainings und Schulungen in seinem medizinischen Fachgebiet zu professionalisieren und zu optimieren, sondern generell den Nutzen von Simulation in der Medizin auf breiter gesellschaftlicher Ebene zu propagieren. Als Beispiel hierfür sei u.a. sein medienwirksamer Talk bei TEDx Donauinsel 2018 genannt.

Mit seinem SIMCharacters Training-Team führt Dr. Schwindt sogenannte In-Situ-Simulationstrainings in Krankenhäusern im gesamten deutschsprachigen Bereich durch. Dabei handelt es sich um videobasierte Simulationstrainings, die im tatsächlichen Arbeitsumfeld der Trainierenden stattfinden. Das Trainingsspektrum reicht vom einfachen singulären Skills-Trainings bis zu komplexeren Teamtrainings, die durch Recording- und Debriefing-Systeme unterstützt werden.

Dr. Schwindt wird in der internationalen Fachwelt für seine methodische Herangehensweise sowie für seine fachliche Kompetenz und sein Engagement geschätzt. Aber nicht nur dies: Mit seinem Sinn für Innovation hat er zudem wertvolle Entwicklungsimpulse bzgl. Sicherheitsstandards und Qualitätssicherung in der Pädiatrie und Neonatologie gesetzt. In diesem Kontext sei vor allem die Gründung des Unternehmens SIMCharacters genannt, das mit „Paul“ die wohl marktweit realistischste pädiatrische Simulationspuppe anbietet. Zwei Nachfolgemodelle der Simulationspuppe sind momentan in Arbeit und stehen kurz vor dem Launch (Stand: Jänner 2023).

In-situ Training in Vöcklabruck, Austria

Die Entstehung von SIMStation

Bei einer weiteren Innovationsentwicklung hatte Dr. Schwindt ebenso seine Hände im Spiel. Als Impuls- und Auftraggeber spielte Dr. Schwindt eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung von SIMStation!

Zu Beginn seiner Trainingsaktivitäten hatte Dr. Schwindt immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass es kein AV-System am Markt gab, das in Punkto Recording, Übertragung und Debriefing seinen hohen Ansprüchen genügte. Speziell die durch die In-Situ-Situation gegebene Systemanforderung, qualitativ hochwertige Audio- und Videoaufnahmen trotz mobiler und flexibler Einsetzbarkeit zu erhalten, stellte ein Problem dar. Und mit diesem Problem wandte er sich 2012 an drei, bereits seit längerer Zeit kooperierende Unternehmen in den Bereichen Multimedia-Software, Broadcast- und Bühnenmedientechnik. Seine Idee: Wenn man die Expertise der Unternehmen kombinieren könnte, wären alle technischen Voraussetzungen vorhanden, um seine Vorstellung eines High-End Recording- und Debriefing-Systems für mobile In-Situ-Einsätze zu realisieren. Die Geburtsstunde von SIMStation.

Zugegeben, der Weg von der Idee zu SIMStation, dem global agierenden Unternehmen mit einer breiten Palette an Produktlinien samt selbst entwickelter Simulationssoftware, war ein weiter. Es folgten zuerst einmal mehrere Monate der engen Zusammenarbeit. Das damals noch überschaubar große SIMStation Team begleitete Dr. Schwindt bei seinen Schulungen und Trainings in ganz Europa. In erster Linie galt es mehr über medizinische Simulationstrainings zu lernen. Was ist der Zweck dieser Trainings? Wie gestaltet sich der genaue Ablauf? Und wie kann AV-Technik sowohl die Trainings-LeiterInnen als auch die Simulations-TeilnehmerInnen bei ihren Zielen unterstützen? Diese Gründerzeit gestaltete sich als gegenseitiger Lern- und Entwicklungsprozess, der über mehrere Projektschritte zu ersten vielversprechenden Ergebnissen führte. Der erste große Höhepunkt der Zusammenarbeit: der Launch der ersten SIMStation Pro, einem gänzlich neuen, mobilen AV-System, das ein effizientes Recording und Debriefing von In-Situ-Simulationstrainings ermöglichte. (Übrigens: Wer sich ein Bild von dieser spannenden Zeit machen möchte, findet hier ein paar schöne Impressionen.)

In-Situ-Simulationen mit der SIMStation Pro

Und ob Sie es glauben oder nicht: Die erste SIMStation Pro, die für Dr. Schwindt gebaut wurde, ist nun im Jahre 2023 nach wie vor im Einsatz. In den letzten Jahren wurden mit diesem mobilen AV-System hunderte Simulationen durchgeführt, viele tausende Stunden Videomaterial aufgezeichnet und nachbesprochen, viele hunderte Fachkräfte an ca. 100 Standorten geschult. Um diese beeindruckende Leistung erbringen zu können, wird das SIMStation Pro System von uns regelmäßig gewartet und auf die jeweils neueste, mit dem System kompatible Softwareversion geupdatet.

Die videobasierten In-Situ-Teamtrainings von Dr. Schwindt, bei der die SIMStation Pro zum Einsatz kommt, sind als mehrtägige Schulungsreihe konzipiert. Alle Berufsgruppen, die an der Versorgung kritisch kranker Kinder beteiligt sind, werden dabei mit einbezogen. Der Trainingszyklus beginnt in der Regel mit einem mehrstündigen Vortrag am Vorabend der Trainingseinheiten – mit dem Ziel, ein gemeinsames Denkmodell und Problembewusstsein zu schaffen. Dieser theoretische Teil der Teamtrainings wird technisch bereits mit den Hardware-Komponenten der SIMStation Pro (Projektor und Lautsprecher) realisiert.

An den folgenden Trainingstagen, dem praktischen Teil der Simulation, werden Gruppen mit maximal zehn TeilnehmerInnen aus den verschiedenen Berufsgruppen (ÄrztInnen unterschiedlicher Fächer, Pflegekräfte, Pflege-AssistentInnen etc.) einen halben Tag lang in drei verschiedenen Trainingsszenarien geschult.

Zu Beginn der Einarbeitung wird dabei jede Gruppe mit dem genauen Trainingsablauf (Simulation, Kontrolle, Übertragung und Debriefing), den Möglichkeiten und Grenzen einer Simulationspuppe und der technischen Umsetzung (Recording, A2R = Audio to Room, Live-Videoübertragung, Rolle der SIM-Nurse etc.) vertraut gemacht. Danach werden die TeilnehmerInnen in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe im Simulationsraum trainiert, verfolgt die andere Gruppe das Training im Übertragungsraum. Im Anschluss an das Training, das etwa eine ¼ Stunde dauert, versammeln sich alle TeilnehmerInnen im Übertragungsraum zu einem AV-gestützten Debriefing. Danach werden die Gruppenplätze alternierend getauscht und das nächste Simulationsszenario beginnt.

Ausstattung: die mobile SIMStation Pro

Das Team von SIMCharacters besteht mindestens aus zwei, meist aber aus drei InstruktorInnen, einer SIM-Nurse (=InstruktorIn, der/die während des Trainings im Simulationsraum anwesend ist) und einem technischen Support (der zumeist als SchauspielerIn in der Rolle eines Angehörigen auch für zusätzliche Überraschung zu sorgen hat). Sowohl Teamgröße, Trainingsstruktur als auch Trainingsablauf machen die SIMStation Pro hierbei zum perfekten Begleiter: Das System bietet die notwendige Mobilität und Benutzerfreundlichkeit, die für die flexiblen, intensiven Trainingseinheiten erforderlich ist. Das SIMStation Pro System erlaubt es zudem, dass die einzelnen Simulations-TeilnehmerInnen mit Headset-Mikrofonen ausgestattet werden können. Damit ist sichergestellt, dass die Kommunikation unter den TeilnehmerInnen in jedem Detail übertragen wird und so für alle InstruktorInnen und ZuseherInnen bei allen Stufen der Simulation nachvollziehbar ist.

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Transportmöglichkeiten

Sämtliche Komponenten der mobilen SIMStation Pro können in robusten Koffern untergebracht werden. Das gesamte System findet so problemlos im Kofferraum eines Kompaktwagens Platz. Ein Rollbrett, das immer im Lieferumfang der mobilen SIMStation Pro enthalten ist, ermöglicht dabei einen einfachen Transport vom Parkplatz zum Einsatzort.

Die Recording Unit

Je nach den baulichen Gegebenheiten wird die Recording Unit so nah wie möglich am Simulationsraum (manchmal sogar am Flur) aufgestellt. Der genaue Standort hängt natürlich von den räumlichen Gegebenheiten und dem klinischen Betrieb der Station statt. Die mitgelieferten Lautsprecherboxen verfügen in jedem Fall über einen Kopfhöreranschluss für die InstruktorInnen, sodass auch unter schwierigen akustischen Bedingungen („Noise Pollution“) eine ungehinderte Trainingskontrolle möglich ist.
Auf einem großen 23-Zoll-Bildschirm können die InstruktorInnen die übertragenen Video-Streams live verfolgen und das Geschehen mittels Annotationen kommentieren. Mittels dem SIMStation Kontrollmikrofon kann direkt Einfluss auf das Szenario genommen werden: entweder in Form von öffentlichen Durchsagen an alle TeilnehmerInnen (Audio to Room; per Raum-Lautsprecher) oder per „geheimer“ Anweisung für die SIM-Nurse (Audio to Private; per In-Ear-Device). In der Recording Unit befinden sich fünf Empfangseinheiten für die Funkmikrofone der TeilnehmerInnen und eine Sendeeinheit für das In-Ear-Device der SIM-Nurse, außerdem sind Anschlüsse für ein Grenzflächenmikrofon oder eine Akustikquelle über XLR-Verbindung eingebaut. 6 LAN-Anschlüsse ermöglichen den direkten Anschluss von Kameras oder Streaming-Bildquellen (z.B. ein Patienten-Monitor Capture-Device) und sind auch Verbindungspunkte zu den anderen SIMStation Units. Hier offenbart sich ein klarer Vorteil dieses Systemaufbaus: Da alle Units nur mit einem LAN-Kabel verbunden werden müssen, können fast alle baulichen Barrieren einfach umgangen werden.

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Die Zubehörbox

Unverzichtbar für den Einsatz vor Ort: die Zubehörbox. Das Schubladensystem ist mit passgenauen Schaumstoffeinlagen ausgekleidet, sodass die besonders empfindlichen Geräte auch längere und holprige Transportwege problemlos überstehen. Diese Schaumstoffeinlagen unterstützen zudem eine schnelle visuelle Kontrolle, ob bestimmte Geräte „vergessen“ wurden.

Die Debriefing Unit

  • Live-Übertragung des Trainings
    Der Live-Übertragung des Trainings für den beobachtenden Teil der Gruppe wird oft viel zu wenig Beachtung geschenkt. Gerade die Möglichkeit, ein Szenario aus bis zu drei verschiedenen Perspektiven samt Patientenmonitor gleichzeitig im Blick zu haben, eröffnet den Auszubildenden eine völlig neue Perspektive – auf ihr Arbeitsumfeld wie auch auf die Abläufe – und erhöht dadurch die Diskussionsreichweite im anschließenden Debriefing immens.
  • AV-unterstütztes Debriefing
    Das Debriefing gilt als die große Kunst innerhalb der Simulation und wird von SIMCharacters auf höchstem internationalem Niveau durchgeführt. Die während des Trainings erstellten Annotationen werden für das Debriefing auf das SIMStation Remote Tablet übertragen und stehen unmittelbar nach dem Training zur Verfügung. Diese dienen zum einen den InstruktorInnen als Orientierung bzgl. des Trainingsverlaufs, zum anderen fungieren sie als Sprung-Markierungen für die abzuspielenden Videosequenzen. Ziel eines AV-gestütztes Debriefings ist es nicht, möglichst viele Videosequenzen abzuspielen, sondern die für den definierten Lernzweck relevanten Recordings schnell zu finden. Dieser zielorientierte Zugriff auf die Recordings wird von der übersichtlichen und benutzerfreundlichen SIMStation Software in jeder Hinsicht unterstützt. Ein weiterer Puzzle-Stein dafür, warum sich das SIMStation Pro System für die In-Situ-Trainings von SIMCharacters über die Jahre als unverzichtbar erwiesen hat.

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